Jährlich findet in Wien der Akademiker- bzw. Burschiball statt. Die FPÖ lädt befreundete Rechtsradikale mit Burschihintergrund ein und feiert ein rechtsradikales Prunkstelldichein. Munter mischen sich Parteigranden wie Strache und Hofer mit Leuten wie Sellner, Straßenfaschos schütteln Amtsfaschos die Hand. Seit etwa zehn Jahren gibt es Proteste dagegen, nachdem die Veranstaltung etwa 50 Jahre unbeachtet von der Öffentlichkeit stattfinden konnte. Die Proteste wurden anfangs von Antifas organisiert, später fand dann parallel eine Bürgiveranstaltung zeitgleich statt. In den letzten Jahren haben sich die antifaschistischen Gruppen immer weiter rausgezogen – und das merkt man.
Gestern fand die momentan wöchentlich stattfindende Donnerstagsdemo gegen die Regierung statt und besuchte ein paar Burschenschaften. Die dort sichtbare autonome Beteiligung war heute mit Ausnahme von Einzelpersonen nicht auszumachen. Es fanden auch weniger Leute ihren Weg auf die Straße. Auszumachen waren dagegen viele Parteien und Bürgiorgas wie die Linkswende. Die Route war kurz und dementsprechend war sie schnell gelaufen. Von der Universität gings zum Stephansplatz und das war es dann auch schon.
Vor der Hofburg, in der der Ball dieses Jahr stattfand, fanden sich auch keine hundert Leute ein, um die Anreisenden zu bepöbeln. Vier Reihen Cops, bestehemd aus normalen Kiwarern und WEGA (den Wiener Riotcops), hatten keine Probleme die Anreise der Rechtsradikalen zu sichern. Und so bleibt nur ein sehr nüchternes Fazit zu ziehen: Keine Antifabeteiligung und die Bürgis bekommen es alleine nicht auf die Reihe ausreichend zu mobilisieren.