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200 Jahre Wartburgfest und die völkische Rechte

Historischer Kontext

Als am 18. Oktober 1817 etwa 500 Studenten zur Wartburg zogen, bildete dieses Ereignis innerhalb der restriktiven monarchischen Kleinstaatenlandschaft ein revolutionäres Moment. Die Studenten formulierten Forderungen nach Freiheit des Individuums, nach der Einheit einer deutschen Nation, aber auch nach Rede- und Pressefreiheit und der Lockerung der vorherrschenden absolutistischen Herrschaftsweise.

Ein Deutschland ist, und ein Deutschland soll sein und bleiben.

Der Wille des Fürsten ist nicht das Gesetz des Volkes, sondern das Gesetz des Volkes soll der Wille des Fürsten sein.

Das erste und heiligste Menschenrecht, unverlierbar und unveräußerlich, ist die persönliche Freiheit. Die Leibeigenschaft ist das Ungerechteste und Verabscheuungswürdigste, ein Greuel vor Gott und jedem guten Menschen.

Den Leibeigenen muß in der verkündeten Freiheit keine Sklaverei erwachsen. Der Mensch ist nur frei, wenn er auch Mittel hat, sich selbst nach eigenen Zwecken zu bestimmen.

Das Recht, in freier Rede und Schrift seine Meinung über öffentliche Angelegenheiten zu äußern, ist ein unveräußerliches Recht jedes Staatsbürgers.

(aus: 35 Grundsätze des 18. Oktobers 1817)

Das geschah in einer Zeit, in der die Idee einer deutschen Nation, beziehungsweise des „Deutschen“ an sich, noch jung waren. Diese Idee ist keineswegs Teil einer wie auch immer gearteten natürlichen Ordnung und auch nicht zwingende Folge germanischer Geschichte, sondern ergab sich schlicht aus mehreren zusammenfallenden historischen Faktoren, die seit dem 18. Jahrhundert zusammenfielen. [1]

Die Tübinger Historikerin Ute Planert nennt drei Prämissen, die der Ausbildung des deutschen Nationalismus zugrunde liegen:

„Zum einen scheint sicher, dass es sein Gleichheits- und Partizipationsversprechen war, das dem Nationalismus in Deutschland wie anderswo zu seinem einzigartigen Aufstieg verhalf. Zum zweiten erfuhren nationale Vorstellungen in Kriegszeiten die größte Verbreitung. Drittens ging der Anspruch auf Mitwirkung im Innern mit der Abgrenzung gegenüber allen einher, die nicht der nationalen Gemeinschaft zugerechnet wurden. Ausgrenzung fungierte als Bestandteil der Selbstkonstitution. Diese Grenzziehung implizierte in aller Regel Aggressivität – entweder gegenüber einem äußeren Gegner oder gegen einen hypostasierten „Feind“ im Innern.“ [1]

Je nachdem, so Planert, welche dieser drei Tendenzen stärker in den Vordergrund trat, nahm der deutsche Nationalismus andere Gestalt an.

Für das Wartburgfest, kurz nach den Napoleonischen Kriegen stattfindend, war gerade das Versprechen nach Gleichheit prägend, ergänzt durch eine teils aggressive Feindseligkeit gegenüber der Aristokratie – dies äußerte sich beispielsweise in der Verbrennung von Herrschaftssymbolen und – symbolisch – Schriften, die den Adel verteidigten. Allerdings spielte auch der Hass auf vermeintlich Fremdes eine Rolle. Heinrich Heine kommentierte das Wartburgfest wie folgt:

Auf der Wartburg herrschte jener beschränkte Teutomanismus, der viel von Liebe und Glaube greinte, dessen Liebe aber nichts anderes war als Haß des Fremden und dessen Glaube nur in der Unvernunft bestand, und der in seiner Unwissenheit nichts Besseres zu erfinden wußte als Bücher zu verbrennen!

(aus: Ludwig Börne. Eine Denkschrift. Viertes Buch, 1840)

Die völkische Rechte und das 200-jährige Jubiläum

In den letzten 200 Jahren hat sich nicht nur die Bedeutung studentischer Verbindungen, allen voran die Burschenschaften, für die Gesellschaft gewandelt, auch ihre Rolle in der Gesellschaft unterlag mehreren Veränderungen. Das wurde an anderer Stelle bereits dargelegt, etwa hier und hier. Hierbei sei erwähnt, dass durchaus auch heute liberale Studentenverbindungen existieren. Diese erheben aber keinen Anspruch auf politischen Einfluss und sollen daher hier nicht Thema sein.

Vielmehr soll der Fokus auf eben jene Burschenschaften gelegt werden, die am vergangenen Wochenende – verspätet – den 200. Jahrestag des Wartburgfestes gefeiert haben. Diese sind heute mehrheitlich dem Spektrum der sogenannten „Neuen Rechten“ zuzuordnen, also jener völkisch, autoritär und zumindest zum Teil faschistisch ausgerichteten Strömung, die, strategisch klug mit dem Label des Konservatismus ausgestattet, Gleichheits- und Freiheitsbestrebungen den Kampf ansagt. Schon daran wird deutlich, wie weit sie sich von den Zielen der 1817er Studentenschaft entfernt haben.

Nicht zuletzt deshalb wurde den Burschenschaften die Nutzung der Wartburg untersagt – was sie allerdings nicht davon abhielt, von ihrem offiziellen Festzelt am Burschenschaftsdenkmal loszuziehen und in einer unangemeldeten Kundgebung zumindest eine Ansprache im Burghof abzuhalten. [2] Die Rede hielt Michael Büge, der wegen seiner Mitgliedschaft in der extrem rechten Berliner Burschenschaft Gothia sein Amt als Staatssekretär verloren hatte. Ende 2016 ist Büge von der CDU in die AfD gewechselt. [3] Corinna Herold, AfD-Abgeordnete im Thüringer Landtag, verlas ein Grußwort. Darin teilte sie ihre „Verbundenheit zur Deutschen Burschenschaft und ihren Idealen“ mit. [4]

Es folgt ein Überblick über bisher bekannte Teilnehmer.

Burschenschaften

Zu jeder aufgeführten Burschenschaft ist ein Artikel verlinkt, der ihre politische Einordnung erleichtern soll.

  • Berliner B! Gothia. Artikel
  • B! Rhenania-Salingia Düsseldorf. Artikel
  • B! Thessalia zu Prag in Bayreuth. Artikel
  • Die Alte Breslauer B! der Raczeks zu Bonn. Artikel
  • Erlanger B! Frankonia. Artikel
  • Marburger B! Rheinfranken. Artikel
  • Marburger B! Germania. Artikel
  • Pennale B! Quercus-Markomannia zu Linz. Artikel
  • Grazer akademische B! Marko-Germania. Artikel
  • Grazer B! Arminia. Artikel
  • B! Brixia Innsbruck. Artikel [Interview]
  • Nationalistische Studentenvereniging Antwerpen. Artikel [Erwähnung]

Die große Beteiligung aus Österreich ist hinsichtlich des auf eine deutsche Nation bezogenen Charakters des Wartburgfestes bemerkenswert.

  • rote Pfeile: Mitglieder der Halle-Leobener B! Germania, darunter Clemens Hauser, Mitglied der Gruppe Kontrakultur Halle. Artikel
Sonstige Teilnehmer
  • AfD Thüringen, Landtagsabgeordnete, v.l.n.r.: Olaf Kießling, Stephan Brandner, Stefan Möller, Wiebke Muhsal, Corinna Herold, Bernd Höcke
  • JN Niedersachsen
  • FPÖ (Bild 3):
    • Wolfgang Jung (FPÖ, ehem. Abgeordneter im Nationalrat & Europäischen Parlament, Autor in der Aula, pennale Verbindung Bad Ischl)
    • Elmar Podgorschek (FPÖ, Landesrat in Oberösterreich, AcSV! Germania zu Ried im Innkreis)
    • Anneliese Kitzmüller (FPÖ, Abgeordnete im Nationalrat)
    • Detlef Wimmer (Chef der FPÖ Linz, Vizebürgermeister in Linz, B! Arminia Czernowitz)
  • FPÖ (Bild 4): Arthur Kroismayr (FPÖ, Vizebürgermeister in Regau)
  • Cuneus Culture: identitärennaher Modeversand von Jannick Brämer und Karsten Vielhaber. Artikel

Gerade angesichts der hier dokumentierten Teilnehmer muss davon ausgegangen werden, dass die Veranstaltung nicht nur der historischen Verklärung und der Legitimation eigener völkischer Ansichten mit eben jenen verklärten Ereignissen diente, sondern gleichzeitig die Funktion eines Vernetzungstreffens der extremen Rechten aus Deutschland, Österreich und selbst aus Belgien inne hatte.

Verweise:

Titelbild: https://www.flickr.com/photos/lukasbeyer/35225130555/in/album-72157681885934914/

[1] http://www.bpb.de/apuz/28089/nation-und-nationalismus-in-der-deutschen-geschichte?p=all

[2] http://www.deutschlandfunk.de/200-jahre-wartburgfest-nationalgedanken-damals-und-heute.691.de.html?dram:article_id=398825

[3] https://www.morgenpost.de/berlin/article208364513/AfD-Parteimitglied-vergleicht-Islam-mit-Nationalsozialismus.html

[4] http://archive.is/yzQm1

Ein Hoyerswerdaer Nazi, Adolf Hitler und die AfD

Die AfD und der Mann im „HKN KRZ“-Shirt

Dieser Artikel hätte bei linksunten.indymedia.org veröffentlicht werden können.

Am 26. August twitterte die Bundestagsabgeordnete der Linken Caren Lay ein Foto vom AfD-Wahlkampfstand in Hoyerswerda. Darauf ist ein Mann zu sehen, der das bekannte „HKN KRZ“-Shirt trägt, wie es auf Naziveranstaltungen häufig zu beobachten ist. Er trägt eine Hose in schwarz-weiß-roter Farbgebung, in den Händen hält er AfD-Flyer. Entgegen der vorwiegend älteren Besucher auf dem Foto steht er hinter dem Stand und nicht davor, wo sich der AfD-Kandidat Karsten Hilse mit Passanten unterhält. Hilse bestreitet natürlich, das auffällige Shirt wahrgenommen zu haben, den Mann aber kenne er aus seiner Arbeit als Polizist.

Bei der Person handelt es sich um keinen Unbekannten: Es ist der 32-jährige Mirko Nix, seit Jahren aktiver Neonazi aus Hoyerswerda. Auf dem Facebookauftritt des örtlichen Verbands der Linken hat er sich folgendermaßen geäußert:

 

Dass er sich mit Lügen rauszureden versucht, dürfte im folgenden Text deutlich werden.

Darstellung der Situation durch Caren Lay

Die Beobachtungen der Linken-Politikerin decken sich – welch Überraschung – nicht mit der des Neonazis. Zum Foto schrieb sie:

Hab mich heute gewundert, warum der Typ mit dem HKN KRZ Shirt so lange am AfD Stand gegenüber rumhängen darf?!? #noafd #NoNazis

Im Gespräch mit Tag24 erklärte Lay, dass sich ihr eigener Wahlkampfstand direkt gegenüber befand:

„Dabei ist mir der Mann mit dem Haken-Kreuz-Shirt aufgefallen. Er steuerte auf den AfD-Stand zu und blieb dahinter stehen, obwohl es eigentlich üblich ist, dass die Bürger davor stehen.“
Nach Einschätzung von Caren Lay blieb der Mann dann etwa 15 Minuten dort und unterhielt sich, bevor er wieder verschwand.
„Einen Menschen mit so einem T-Shirt würde ich von meinem Wahlstand sofort wegschicken“

Informationen aus der AfD

Während Karsten Hilse weiter dementiert, hat das Dresdner AfD-Mitglied Arvid Immo Samtleben weitere Informationen über Mirko Nix preisgegeben. Laut ihm sei Nix „Sicherheitsmann“ (der AfD?) und nahm an AfD-Veranstaltungen in der Region teil, genannt werden Wittichenau und Bautzen. Außerdem soll er Anwärter bei den Hells Angels gewesen sein.

Rapper, Autotuner, Hitlerfan

Auch sonst ist Mirko Nix kein Unbekannter. Am 22.09.2012 versuchte er, gemeinsam mit weiteren Neonazis die Demonstration zum Gedenken an das rassistische Pogrom von 1991 zu stören. Im Rahmen dieser Störaktionen wurden die Kulturfabrik und ein Büro der Linken angegriffen.

Während des Pogroms waren neben Kubanern und Mosambikanern vor allem auch Vietnamesen betroffen. Insofern ist es bemerkenswert, dass der Rapper Der Asiate, dessen Vater als vietnamesischer Vertragsarbeiter in die DDR kam, Mirko Nix in höchsten Tönen lobt. Auf Facebook schreibt er: „Mirko Nix jedoch hat sich immer Loyal verhalten und mir bei jeden Problem geholfen … #Loyalität100%!“

Nix taucht auch in Videos des Asiaten auf. Hier zwei Screenshots aus dem Musikvideo zu „Bademeister„:

Auf dem zweiten Screenshot ist nicht nur Nix‘ eindeutig schwarz-weiß-rote Hose zu sehen, sondern auch ein Portrait von Adolf Hitler auf der rechten Wade. Die Tätowierung war auch am AfD-Wahlkampfstand für jeden sichtbar.

Nix ist im Besitz einer Tuningwerkstatt in Hoyerswerda und nahm in der Vergangenheit als Teil einer Crew an Rennen teil. Auch dort lief er offen mit der Tätowierung herum. 

Auf Myspace präsentiert sich Nix im Landser-Kapuzenpulli:

Weitere Belege für Nix‘ NS-Affinität finden sich auf Facebook, etwa hier, hier und hier. Hitlers Geburtstag feiert Mirko gerne (1 & 2).

Wenn er sich mal nicht als sein Führer-Vorbild verkleidet, bewirbt Mirko Veranstaltungen der AfD oder teilt deren Inhalte (1, 2 & 3). Hier wird wieder einmal deutlich, wie anschlussfähig die AfD für extreme Rechte ist.

Wie bei Neonazis üblich, kann auch bei Mirko Nix eine gewisse Affinität für Körperkult, Kraftsport sowie für Waffen (wenngleich in diesem Fall nur Softair) festgestellt werden.

Zum Schluss erwähnt werden soll Nix‘ Verbindung in die Hoyerswerdaer Hip Hop – Gruppe „A5“, der Sympathien für Neonazis nachgesagt werden.

Fazit

Bei Mirko Nix handelt es sich weder um einen harmlosen, blau-weiß-rote Hosen tragenden Techno-Fan, der auf „Haken und Kratzen“ steht, noch um einen zufälligen Passanten. Mirko Nix verehrt Adolf Hitler sogar so sehr, dass er sich dessen Konterfei auf die Wade tätowieren ließ und den 20. April feiert. Den AfD-Wahlkampfstand suchte der Neonazi gezielt auf und verweilte dort etwa eine Viertelstunde, ohne dass irgendjemand auch nur auf die Idee kam, ihn wegschicken zu wollen.

Das Interesse scheint also beiderseitig begründet zu sein: Die AfD will Stimmen von Neonazis und Leute wie Mirko Nix sehen in der Partei die Verwirklichung ihrer nationalistischen und rassistischen Vorstellungen. Das ist nicht nur das Ergebnis der beinahe unbehelligten Agitation einiger weniger, das ist der Verdienst der gesamten extrem rechten Partei.

Recherche: Einprozent und die rechten Ausschreitungen in der Bremer Straße in Dresden

24. Juli 2015: Nazis in der Bremer Straße

Heute vor zwei Jahren mündete eine NPD-Demonstration in Dresden in schwere Ausschreitungen, bei denen Flaschen und Böller auf Gegendemonstrant*innen geworfen wurden. Die vollkommen überforderte Polizei konnte kaum etwas gegen die etwa 200 Nazis und Rassist*innen ausrichten. Drei Menschen wurden verletzt, unter anderem erlitten zwei Teilnehmerinnen der Gegendemonstration Kopfverletzungen durch geworfene Glasflaschen.

Die Gewalt richtete sich einerseits gegen linke Demonstrant*innen, andererseits gegen Asylbewerber*innen, deren Einzug in das Zeltlager in der Bremer Straße für diesen Tag angekündigt war. Es war ein Angriff auf die Freiheit Andersdenkender und Andersaussehender.

Gerade in diesem Zusammenhang kann es nur als blanker Hohn verstanden werden, wenn mindestens zwei der damals Beteiligten am 17. Juli 2017 gegen einen Vortrag von Heiko Maas und gegen die angebliche Einschränkung der Meinungsfreiheit protestieren.

17. Juli 2017: Überschneidungen mit „Dresden 5k“ beim Anti-Maas-Protest

Heute vor einer Woche gelangten während des Vortrags von Heiko Maas sechs männliche Personen auf die Bühne. Sie hatten schwarze Tücher mit der Aufschrift „Stasi 2.0“ vor den Mündern, einer hielt ein Transparent mit der Aufschrift „Maas = Stasi“ in die Kameras. Nach Ende der Veranstaltung wurden mindestens zwei von ihnen vom russischen Sender „RT Deutsch“ interviewt.

Nach Angaben des Netzwerks „Ein Prozent für unser Land“ ist die Aktion der Einprozent-Gruppe „Dresden 5k“ zuzuordnen.

Einer der sechs Beteiligten war Ronny Thomas (1). Thomas kann auf eine langjährige Karriere in der lokalen Naziszene zurückblicken: 1997 NPD-Kreisverbandsvorsitzender, bis er wegen eines brutalen Angriffs auf Jugendliche zurücktreten musste. Er ist mehrfach vorbestraft, hat zwei Haftstrafen verbüßt. Zudem galt er jahrelang als Führungsfigur der „Freien Kräfte Dresden“ und betrieb die Website des „Aktionsbündnis gegen das Vergessen“, das sich für die Naziaufmärsche zum 13. Februar verantwortlich zeichnete. Nach deren Aufkommen beteiligte er sich an den sich bürgerlich gebenden rassistischen Initiativen in Dresden und Umgebung, etwa am 22. Oktober 2015 an der Blockade einer Geflüchtetenunterkunft in Dresden-Übigau und am 14. April 2016 an einer Demonstration des „Demokratischen Aufbruchs Sächsische Schweiz“ in Sebnitz.

Neben Ronny Thomas war mindestens eine zweite Person (2) der „Dresden 5k“-Truppe an den Ausschreitungen in der Bremer Straße beteiligt. In einem Video ist zu sehen, wie der blonde Mann in rotem Hemd von einer erhöhten Position aus Wasser an die anwesenden Nazis verteilt. Ob er und Thomas sich damals schon kannten, ist unklar.
Am dritten Oktober posierte er zusammen mit Edwin Wagensveld und Tatjana Festerling in einem Schlauchboot mit den Aufschriften „Und wer rettet uns?“ & „Wer Merkel wählt, wählt den Krieg! Es lebe EINPROZENT u. Festung Europa!“
Auch zu weiteren Veranstaltungen trat er als Einprozent-Mitglied auf, so am 3. April 2017, zusammen mit dem oben erwähnten Nazi Ronny Thomas. An diesem Tag hielt er auch das Pegida-Fronttransparent, direkt neben Bachmann Senior.
Ein Foto vom 26. Juni 2017 zeigt ihn zusammen mit zwei weiteren „Dresden 5k“-Mitgliedern, die sich an der Aktion gegen Maas beteiligt hatten.
Am 10. Juli 2017, der ersten Pegida-Demo nach dem G20-Gipfel in Hamburg, brachte unser „Dresden 5k“-Mann anwesenden Polizisten Geschenke, die sie aus Korruptionsgründen allerdings nicht annehmen konnten.

Als dritter an der Aktion gegen Maas Beteiligter sei der „Pfarrer Hans“ (3) erwähnt. Unter diesem Namen jedenfalls trat er am 10. April 2017 als Redner bei Pegida auf. Dort schürte er Hass gegen Muslime und Geflüchtete, die seiner Meinung nach Christen kreuzigen würden. Außerdem verglich er das Vorgehen von „Linksideologen“ mit den Taten der Nationalsozialisten 1933 bis 1945 und unterstellte unter anderem der Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau, zu „versuchen, das deutsche Volk auszulöschen oder zu Arbeitssklaven für hereinströmende Herrenmenschen zu machen“.
Einer Verlautbarung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens zufolge ist Hans „kein Pfarrer und hat auch nie bei der sächsischen Landeskirche gearbeitet.“

Fazit

Im Netzwerk „Ein Prozent für unser Land“ sind zahlreiche Gruppen organisiert, die, finanziell ausgestattet, zu größeren und kleineren Aktionen befähigt werden. Man versteht sich als „Bürgernetzwerk“ von „unzufriedenen Demokraten“, als „seriöse Lobbyorganisation für verantwortungsbewusste, heimatliebende Bürger“. Artikel wie dieser zeigen allerdings: Beim genaueren Hinschauen stecken unter der bürgerlich-demokratischen Fassade oft extreme Rechte und Menschen, die mit ihnen und ihren Ideen paktieren.

Quelle Beitragsbild: Frank Stollberg @ Twitter